Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung

Die folgende Definition von Qualitätsmanagement geht aus der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9000:2005 hervor. Diese Norm bietet international anerkannte und trennscharfe Definitionen der Begrifflichkeiten. Hierin wird ein Qualitätsmanagementsystem definiert als „der Teil des Managementsystems einer Organisation, der sich in Bezug auf Qualitätsziele auf das Erreichen von Ergebnissen richtet, um, soweit angemessen, die Erfordernisse, Erwartungen und Anforderungen interessierter Parteien zu erfüllen“. Ein Qualitätsmanagementsystem ist also im Wesentlichen dafür verantwortlich, dass Kundenanforderungen erfüllt werden. Dabei müssen viele Faktoren wie Mitarbeiter, Prozesse, Maschinen oder Informationen berücksichtigt, koordiniert und gelenkt werden. Die Aufgabe des Qualitätsmanagementsystems ist es, diese Faktoren in ein durchgängiges System zu integrieren, um sie im Unternehmen erfolgreich gestalten und managen zu können. Gemäß der Bedeutung des Wortes Prävention lässt sich präventives Qualitätsmanagement als ein „Managementsystem zur Erfüllung von Kundenanforderungen mit der Absicht, der Nicht-Erfüllung von Kundenanforderungen zuvorzukommen und Fehler oder Abweichungen so früh wie möglich zu erkennen und abzustellen“ definieren. Nach DIN EN ISO 9000:2005 verfügt ein Qualitätsmanagementsystem dabei über die drei Kernelemente Qualitätsplanung, -sicherung und -lenkung, welche im Folgenden erläutert werden.

Qualitätsmanagement

Qualitätsplanung

Die Qualitätsplanung ist definiert als „Teil des Qualitätsmanagements, der auf das Festlegen der Qualitätsziele und der notwendigen Ausführungsprozesse sowie der zugehörigen Ressourcen zur Erfüllung der Qualitätsziele gerichtet ist“. Die Instrumente der Qualitätsplanung sind als Qualitätsmethoden bekannt. Die bekanntesten sind dabei die beiden Methoden Advanced Product Quality Planning und die Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA). Dabei umfasst die Qualitätsplanung die Planung bezüglich des Produkts (Identifizierung und Priorisierung der Qualitätsmerkmale, Festlegen der Qualitätsziele, der Qualitätsforderungen und der einschränkenden Bedingungen), die Planung bezüglich der Führungs- und Ausführungstätigkeiten (Festlegen der Qualitätsziele der Herstellungsprozesse, der Prüf- und Messmittel und die Prozessbefähigung) sowie das Erstellen von QM-Plänen und das Vorsehen von Qualitätsverbesserung. Qualitätsplanung ist somit das Festlegen der Qualitätsziele, die konsistente Risikobewertung und die Befähigung von Produkten und Prozessen.

Qualitätssicherung

Nach DIN EN ISO 8402, 1995-08, Ziffer 3.5 ist unter Qualitätssicherung jede geplante und systematische Tätigkeit zu verstehen, die innerhalb des QM-Systems verwirklicht wird und die dargelegt wird, um Vertrauen dahingehend zu schaffen, dass eine Einheit die Qualitätsforderung erfüllen wird. Qualitätssicherung ist somit die Summe aller Maßnahmen, um konstante Produktqualität sicherzustellen. Man unterscheidet Eigenüberwachung und Fremdüberwachung. Bekannte Methoden im Rahmen der Qualitätssicherung sind das klassische Prüfen mit Hilfe von Prüf- und Messmitteln, die statistische Prozesskontrolle (SPC) sowie die Analyse, Priorisierung und Abstellung von Fehlern. Qualitätssicherung ist somit die Summe aller Maßnahmen, um konstante Produkt- und Prozessqualität aus Kundensicht sicherzustellen.

Qualitätslenkung

Die Qualitätslenkung ist der Teil des Qualitätsmanagements, der auf die Erfüllung von Qualitätsanforderungen gerichtet ist. Qualitätslenkung umfasst dabei Arbeitstechniken und Tätigkeiten sowohl zur Überwachung eines Prozesses als auch zur Beseitigung von Ursachen nicht zufriedenstellender Ergebnisse. Maßnahmen der Qualitätslenkung und Maßnahmen der Qualitätssicherung stehen zueinander in Wechselbeziehung. Qualitätslenkung umfasst somit alle Arbeitstechniken und Tätigkeiten zur Analyse eines Prozesses und zur Beseitigung von Fehlerursachen. Aufgrund der in dieser Diplomarbeit verwendeten Definition von Qualität wird als übergeordnetes Ziel eines präventiven Qualitätsmanagements die nachhaltige Qualitätsverbesserung im Sinne einer höheren Produkt- und Prozessqualität verstanden.